Zielsetzung
Für Betriebe und Unternehmen im forstlichen Bereich kommt heute der
(Vorab-) Kalkulation von forstbetrieblichen Maßnahmen gerade unter dem
Gesichtspunkt der Sicherstellung einer wirtschaftlichen Betriebsführung
und eines effizienten Ressourceneinsatzes eine große Bedeutung zu.
Für eine verlässliche betriebswirtschaftliche Kalkulation fehlten bis
jetzt in der deutschen Forstwirtschaft ein Standard einer maßnahmen-
und verfahrensbezogenen Kosten- und Leistungsrechnung wie auch
teilweise auch entsprechende Daten für aktuelle Arbeitsverfahren.
Mit der Entwicklung der Datenbasis Waldarbeit und Forsttechnik wird nun dem
Anwender ein Instrument in die Hand gegeben, mit dem er für
Standardarbeitsverfahren ausgewählter forstbetrieblicher
Tätigkeitsbereiche (zunächst Holzernte, Jungwuchs-/Jungbestandspflege
und Pflanzung) Zeitbedarf und Kosten ermitteln kann.
Grundlage der Datenbasis Waldarbeit und Forsttechnik ist eine Primärdatenbank – eine
reine Eingabedatenbank mit Plausibilitätsprüfung. Diese dient der
Eingabe, Sammlung und Auswertung von Daten zu Arbeitsverfahren auf
Basis von Betriebsergebnissen, Zeitstudien oder Ergebnissen von
Fallstudien, die von Experten geprüft werden. Sie steht der
Öffentlichkeit nicht zur Verfügung und bietet somit eine geschützte
Umgebung auch für vertrauliche Daten.
Die daraus abgeleiteten allgemeinen Daten zu den Arbeitsverfahren
werden dann in die Datenbasis Waldarbeit und Forsttechnik überführt. Die Datengrundlage
wird laufend fortgeschrieben. Somit ist sichergestellt, dass die in der
Datenbasis Waldarbeit und Forsttechnik hinterlegten Werte auch ständig aktualisiert sind.
Im Rahmen der Recherche ist es dem Nutzer teilweise möglich, eigene,
spezifische Parameter einzugeben, die anstelle der vorgegebenen Daten
zur Berechnung genutzt werden können.
Die Datenbasis Waldarbeit und Forsttechnik entstand 2018 im Rahmen des
Projektes „Verbessertes Ressourcenmanagement
in
der Forstwirtschaft durch qualifizierte Planzeiten und Plankosten für
standardisierte Arbeitsverfahren“. Dieses Verbundprojekt von KWF
und der Georg-August-Universität Göttingen wurde von der
Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördert.
Ein Ziel des Projektes war, eine Datenbank zu forstlichen
Arbeitsverfahren zu erstellen und Methoden für die Erfassung und
Aktualisierung der Datenbasis zu entwickeln und beispielhaft zu
erproben. Diese Datenbank liegt nun in prototypischer Funktionsweise vor
und soll nun ständig aktualisiert und gefüllt werden.